Ausstellung: „Wanderung zwischen zwei Welten“
Die schamhaft gesenkten Lider der Giraffe
Zeitlose Moderne in Tier- und Landschaftsmalerei: Annette Isfort eröffnete ihre Ausstellung „Wanderung zwischen den Welten“ im Huck-Beifang-Haus.
Von Annegret Rose
Leise Gitarrenmusik von Marie Teigeler, Musikschule Steinfurt, begleitete die Besucher in die Ausstellung von Annette Isfort. „Wanderung zwischen zwei Welten“ ist die Schau betitelt, die der stellvertretende Bürgermeister Klaus Meyers mit den Grußworten der Stadt Steinfurt am Sonntagmorgen eröffnete. Dabei lobte er die Arbeit des Kunstvereins Steinfurt, der mit seiner „fantastischen Leistung viele Künstler aus der Region“ bekannt mache. Gerd Schwenen aus dem Vorstand des Kunstvereins übernahm neben der Einführung auch die Vorstellung der Künstlerin, weil die Vorsitzende durch einen Trauerfall verhindert war.
Annette Isfort zeigt 32 Werke, darunter großformatige und kleinformatige Exponate. Insgesamt ergibt die Schau einen interessanten Blick auf eine heutige Wahrnehmung von Natur und Tieren. Wie bei dem großen Claude Monet bleiben die Naturbetrachtungen zunächst schemenhaft. Keine scharfen Konturen stören die Blumenpracht auf einer Sommerwiese. Ihr Gespür für Raumillusion und Lichtführung kommt anders als bei dem Impressionisten ohne Menschen aus. Hier wird dem Betrachter die Möglichkeit eröffnet, seine Seele aufzutanken, indem er alle Gedanken wie die Konturen der Gegenstände auflöst.
Der unergründliche Blick des Wolfes
Anders beeinflussen die Tierbilder den Betrachter. Sie rütteln auf, lösen Interpretationen aus, wie der unergründliche Blick des Wolfes oder die fast schamhaft gesenkten Lider der Giraffe. Dieser Blick wird durch eine dichte Reihe von Wimpern geschützt. Ohne theoretisches Hinterfragen malt die Autodidaktin Isfort diese Tiere.
Expressionisten und Impressionisten haben so gearbeitet und deshalb haben die Bilder von Annette Isfort etwas Zeitloses. Die Vermittlung von Natur und Tieren, die nicht nur eine Funktion erfüllen, sondern Wesen mit Empfindungen zu sein scheinen. Dann kann der manchmal noch staunende Mensch instinktiv die Schönheit von beiden spüren.